Main-Spessart-Trip in fünf Tagen

Der Spessart ist bekannt für seine beeindruckende Natur. Auf unserer 5-tägigen Kurztour durch das Main-Spessart-Gebiet haben hatten wir die Möglichkeit, diese atemberaubende Landschaft einmal live und hautnah zu erleben. Immer wieder suchten wir Wege abseits der bekannten und befestigten Straßen. Die Offroad-Qualitäten unseres LQ4-Trucks kamen dabei allerdings nicht annähernd an ihre Grenzen. Das war aber auch nicht unser Ziel. Vielmehr wollten wir einige Tage relativ ungestört in einer durchaus touristisch beliebten Region verbringen.  

Von daher waren eher die Qualitäten für autarkes Reisen gefragt. So konnten wir uns immer wieder ein ruhiges Plätzchen am Wald oder auch am Mainufer oder einfach am Rande einer Wiese suchen. Alles was wir brauchten hatten wir an Bord.

Tag 1 – Residieren am Rande der Residenzstadt Würzburg

Unser 5-Tages-Trip in die sprichwörtliche märchenhafte Region mit seinen zahlreichen historischen Facetten, dem Wirken der Gebrüder Grimm und unterschiedlichen landschaftlichen Schönheiten beginnt in der Residenzstadt Würzburg. Hier treffen sich Geschichte, Kultur und Landschaftsidylle an einem Ort. Und wir bekamen einen ersten Eindruck von dem, was wir die nächsten Tage erleben werden.

Wir fanden einen guten zugänglich und für größere Fahrzeuge geeigneten Parkplatz, der sich nicht allzu weit weg von der Innenstadt befand. Falls wir mal in Städten oder größeren Ortschaften parken müssen, hilft uns oftmals die vorheriger Recherche zu Parkplätzen für Reisebusse. In der Regel sind diese Parkplätze auch gut für unser 4×4 Mobil geeignet. Und eine freie Ecke findet sich eigentlich auch immer. Eine andere Möglichkeit ist die Nutzung einer speziellen Parkplatz-App für LKW. Dort finden sich auch immer geeignete Parkplätze. Das kann dann auch schon mal in einem Industriegebiet sein, was aber nur halb so schlimm ist, da wir dort ja nicht übernachten wollen.

Von unserem Parkplatz in Würzburg konnten wir aber ganz bequem am Ufer des Main in Richtung Innenstadt und Residenz schlendern. Wir genossen die engen Gassen der Altstadt, spazierten zur Residenz und durch den Hofgarten, bis wir letztendlich an der Alten Mainbrücke im Getümmel von Touristen und Einheimischen eintauchten. Dort am Ufer des Main gibt es verschiedene Lokale mit tollen Atmosphären. Da wir am ersten Abend noch nicht für die eingefleischte regionale Küche bereit waren, suchten wir eher einen touristischen Hotspot auf. 

Zum Übernachten verließen wir dann allerdings Würzburg und fuhren in Richtung Spessart. Dank der Unabhängigkeit stellten wir uns kurzerhand an einen Feldrand, um unser erstes Nachtlager aufzuschlagen.

     

Tag 2 – Schlängeln entlang des Main

Der zweite Tag zog sich im wahrsten Sinne des Wortes entlang des Main. Wir folgten dem Fluss, der keine Lust hatte, die kürzeste Strecke zu nehmen. Ganz im Gegenteil. Er schlängelte sich durch die Landschaft, schlug auch den einen oder anderen Haken, so dass man das Gefühl hatte weit am Fluss entlang zu fahren, aber nicht wirklich Strecke zu machen. Strecke machen war aber auch gar nicht unser Ziel. Wir suchten immer wieder Möglichkeiten und Wege, um direkt an das Ufer zu gelangen. Da eine Fahrt am Ufer kaum möglich war, fuhren wir immer wieder auf die Straße zurück, um an anderer Stellen wieder zum Fluss zurückzukehren. 

Das verschaffte uns immer wieder andere und neue Ausblicke sowie Perspektiven. Ein eher gerade fließender Fluss bietet mit seinem Uferpanorama eher wenig Abwechslung. Das Mainufer ist aber gespickt mit vielen kleinen Ortschaften, der eine oder andern Burg und vielen verschiedenen Terrains, so dass sich immer wieder neue und tolle Aussichten boten. Wir ließen uns also, ähnlich wie der Fluss, ein wenig treiben, ohne dass wir ein bestimmtes Ziel vor Augen hatten. Entlang bis zur Mainschleife, dann vorbei an Volkach, bis wir ein endlich Plätzchen am Ufer des Main fanden, an dem wir die Ruhe und den Abend genießen konnten.

   

Tag 3 – Ab ins Märchenland

Zu Beginn unseres dritten Tages mussten wir erstmal eine Brücke über den Main suchen. Die Mainfähren waren eher für PKW und Fahrräder geeignet. Auf dem Weg machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp im Vogelschutzgebiet Garstadt, ehe wir in Grafenrheinfeld den Main auf einer Brücke überqueren konnten.

Unser Ziel war es, querfeldein Richtung Gemünden und Lohr am Main zu fahren. Hierbei wechselten sich Felder, Wiesen und kleinere Wälder ab. Wege abseits der Straße zu finden war gar nicht so einfach. Das führte dann auch dazu, dass wir das eine oder andere Mal auf einem Feldweg oder Wirtschaftsweg landeten. Glücklicherweise kamen wir niemanden in die Quere, so dass wir auch oftmals abseits der Straßen fahren konnten. 

Wir passierten viele kleine und kleinere Ortschaften. Die meisten wirkten extrem idyllisch, auch durch die oftmals gut erhaltenen Fachwerkbauten. Aber wir konnten natürlich nicht überall Halt machen. In Gemünden am Main ließen wir uns dann auf einen Spaziergang durch die Altstadt ein. Das stellte sich dann auch als richtige Entscheidung raus.

Uns zog es aber dennoch weiter, weiter nach Lohr am Main, der selbst ernannten Schneewittchenstadt. Da die Gebrüder Grimm nicht unweit aus Hanau stammten, sind deren Märchen hier all gegenwärtig. So fand ein Lohrer Apotheker eine Vielzahl an Parallelen im Märchen Schneewittchen und der Historie der Stadt, so dass er zu der Erkenntnis gelangte, dass Schneewittchen wohl eine junge Frau aus Lohr sein müsste. Diese Erkenntnisse nahm die Stadt dankbar auf. Seitdem dreht sich in Lohr am Main so gut wie alles um dieses Märchen.

Dennoch zogen wir es vor, etwas außerhalb am Rande einer Wiese, einen Übernachtungsplatz zu suchen.

     

Tag 4 – Aufgetaucht aus dem Nebel

Der nächste Morgen war nebelverhangen. Die Wiese, an der wir campierten, war kaum zu erkennen. Dichte Nebelschwaden hingen über den Feldern und Wiesen und machten anfangs überhaupt nicht den Eindruck, dass sie sich verziehen würden. Von daher genossen wir erstmal in Ruhe unseren Morgenkaffee und beobachteten, wie die Sonne versuchte, durch den Nebel zu stechen.  

Später, bei bester Sicht und Sonne, machten wir uns auf den Weg in den Spessart. Unserer erstes Tagesziel waren die mystischen Felsen bei Heigenbrücken. Diese beeindruckenden Felsformationen sind schon sehr außergewöhnlich und bieten eine großartige Kulisse für Wanderungen und Spaziergänge. Hier kann man in Ruhe und Gelassenheit die majestätischen Pracht der Felsen auf sich wirken lassen.

Weiter ging es in das Herz des Spessarts. Ein absolutes Highlight ist das Wasserschloss Mespelbrunn. Diese beeindruckende Wasserburg befindet sich einer malerischen Lage im schönen Aalbachtal. Es wirkt wie ein wahrhaftiges Märchenschloss, was wiederum gut zur Gegend und dem Schaffen der Gebrüder Grimm passt.

Wir fuhren auf einigen serpentinenhaften Straßen und Wegen weiter. Das kam dann doch noch etwas von Gebirgs- und Offroadfeeling auf. Bevor wir uns an einer schönen ruhigen Stelle am Waldrand niederließen, wollten wir endlich mal die einheimische Küche probieren. Dabei war und aber wichtig, sie so authentisch wie möglich zu erleben. So hielten wir in einem kleinen Ort an einem Gasthof, der scheinbar eher von Einheimischen besucht wird. Hier konnten wir die wahrhaftige traditionelle Spessarter Küche kennenlernen, die vor allem durch deftige Gerichte geprägt ist. Man versicherte uns, dass alles aus der Region von ansässigen Bauernhöfen stammt. Wir hatten auch den Eindruck, dass das durch zu schmecken wäre. Um es mit einem Märchen auszudrücken, wir hatten das Gefühl, als wenn wir Wackersteine im Magen hätten.

 

Tag 5 – Wertheim-City statt Wertheim-Village

Sonnig begrüßt starteten wir in den letzenTag unserer Main-Spessart-Runde. Nach dem schweren Abendessen waren noch etwas Ruhe und vor allem Bewegung notwendig. Wir vertrieben uns an unserem Sonnenplätzchen den Vormittag mit etwas Yoga, einem kleinen Walspaziergang und Lesen. Mit neuer Frische und Energie machten wir uns dann auf den Weg nach Wertheim, wo sich Main und Tauber treffen. Kulturell und historisch gibt es dort ebenfalls eine Menge zu entdecken. Die beschauliche Altstadt und die sich über den Ort erhebene Burg sind schon wirklich beeindruckend.

Wir fuhren auf möglichst kleinen Straßen und Wegen durch den Spessart bis wir wieder am Main angekommen waren. Auf der bayerischen Seite des Main konnten wir fast die gesamte Zeit in der Nähe des Ufers fahren. So hatten fast die gesamte Zeit den Main in Blick und kommen immer mal wieder einen Blick auf die gegenüber liegenden Ortschaften werfen. Die eine oder andere Burg war schon auf dem Weg nach Wertheim dabei. Diese mussten wir allerdings unbesichtigt zurück lassen. 

Angekommen in Kreuzwertheim fanden wir einen schönen öffentlichen Stellplatz am Mainufer mit Blick auf die Wertheimer Burg. Über eine Brücke gelangten wir von dort aus fußläufig nach Wertheim. Nach einem Rundgang durch die Altstadt, machten wir uns noch auf den Weg hinauf zur Burg. Von dort aus konnten wir dann auf der anderen Uferseite unseren LQ4-Truck entdecken. Die urigen Gaststätten luden zwar wieder zur einheimischen Küche ein. Aber aufgrund der am nächsten Tag geplanten Rückreise, ließen wir es dann doch etwas leichter angehen.

Kein Offroad, aber dennoch Abenteuer

Uns war von Beginn an bewusst, dass unsere Main-Spessart-Tour nicht das große Offroad-Abenteur werden wird. Und dennoch haben uns die Qualitäten des LQ4-Expeditionstrucks mal wieder vollends überzeugt. Aber diesmal vor allem in Hinsicht auf die Unabhängigkeit und Flexibilität.

Das Handling unseres 4×4-Trucks hat uns auch in den Städten und kleineren Ortschaften beeindruckt. Sofern man sich vorab gut über die Straßenführungen und die Parkmöglichkeiten in den Städten informiert, mutieren die Städtebesuche auch nicht zu einem hektischen und stressigen Ausflug. Dennoch waren wir immer wieder froh, wenn wir uns frei in der Landschaft bewegen konnten.

Wie schon gesagt, bei diesem Trip standen nicht so sehr die Offroad-Fähigkeiten, sondern vielmehr die Unabhängigkeit im Fokus. Wir konnten jederzeit überall Halt machen, übernachten und uns komplett selbst versorgen. Die Wassertanks waren ausreichend gefüllt, die Abwassertanks nur minimal in Anspruch genommen. Strom war durch die PV-Anlage durchgehend und ausreichend vorhanden. Und auch im morgendlichen Nebel, half uns die Heizung in den Tag. Da keine großen Distanzen zurückgelegt werden mussten, hatten wir genügend Zeit Natur und Kultur der Region zu erkunden. Wir stoppten an jedem Platz den wir gut fanden, genossen die Umgebung und den Ausblick. Das Plateau unserer ausziehbaren Treppe war immer wieder auch ein Platz zum Chillen und der Ort, an dem wir die Tage ausklingen ließen. 

Mit dieser Tour hat sich unser LQ4-Truck mal von seiner sanften Seite gezeigt und gleichzeitig aber auch durch seine breiten Einsatzmöglichkeiten überzeugt. Es muss nicht immer das entlegene oder weit entfernte Abenteuer sein – kann es aber.

 

Be the adventure.

 

 

 

Island-Expedition 2024 Teil 4 – Gefangen in den Westfjorden

Island-Expedition 2024 Teil 4 – Gefangen in den Westfjorden

Der nächste Morgen war grau und trüb. Leichter Nebel lag über dem Fjord. Nicht toll, aber auch nicht wirklich beängstigend. Der Blick auf die Wetter- und Straßen-App gab uns auch keinen richtigen Aufschluss, wie sich der Tag entwickeln könnte. Weiter Richtung Norden fahren, abwarten oder doch umkehren? Die Zeichen waren nicht eindeutig. Also erstmal Frühstück.

Island-Expedition 2024 Teil 3 – Keine Touristen und kein AdBlue

Island-Expedition 2024 Teil 3 – Keine Touristen und kein AdBlue

Am Strand von Olafsvik genossen wir den Anblick des tiefblauen Ozeans, den schwarzen Strand und die Ruhe. Wir brauchten eine gewisse Zeit, um wieder nervlich auf unser Ausgangsniveau zurück zu kommen. Eigentlich schön hier. Einen Campingplatz gab es auch. Und mit Aufregung war es eigentlich auch genug für heute. Andererseits waren wir noch ein ganzes Stück weit von den Westfjorden entfernt.

Island-Expedition 2024 Teil 2 – Offroad- und Adrenalinlevel steigen

Island-Expedition 2024 Teil 2 – Offroad- und Adrenalinlevel steigen

Ein Abenteuer ist immer auch eine von der richtigen Seite aus betrachteten Strapaze.

Trotz sorgfältigster Planung, Information über örtliche Gegebenheiten und Abwägung aller möglichen Eventualitäten, kommen viele Dinge dann doch anders vor Ort als gedacht. Mit großen Vorfreude machten wir uns Mitte März mit der ersten Fähre von Dänemark auf den Weg nach Island. Mit an Bord – die beiden LQ4-Expeditionsmobile RUNNER & BANDO.